Pfarrpatrozinium in unserer Kirchengemeinde gefeiert

23. 11. 2020

Heilige Elisabeth als Heldin ihrer Zeit

 

Mit drei Gottesdiensten ehrte am vergangenen Wochenende die Pfarrei Blaibach ihre Kirchenpatronin die Heilige Elisabeth, deren Gedenktag die Kirche am 19. November feiert. Beim zweiten Gottesdienst am Sonntag beteiligten sich auch die Ortsvereine mit ihren Vereinsfahnen und einer kleinen Abordnung.

 

BGR Pfarrer Augustin Sperl, der die Gottesdienste zum Patrozinium zelebrierte, erinnerte zu Beginn des Gottesdienstes daran, dass die Kirche an diesem Sonntag traditionell das Christkönigsfest feiere, dass in diesem Jahr wieder mit dem Fest der Kirchenpatronin zusammenfalle. Die Heilige Elisabeth von Thüringen diente zeitlebens Christus dem wahren König, mit ihrer Hingabe und ihrem Dienst an den Armen und Kranken, so der Geistliche.

 

Patrozinium Blaibach 2020

 

In seiner Predigt griff Sperl die aktuelle Corona-Situation auf, die ein Virus hervorgerufen habe, der derzeit die ganze Welt, so auch unser ganzes Land und jedes einzelne Dorf bedrohe. Dies erschüttere die Menschen ebenso wie die Nachrichtenbilder von Krieg, Hunger und Flucht in anderen Ländern, rufe die Menschen aber mehr zum konkreten Helfen und Handeln auf, so der Geistliche. Auch zu Lebzeiten der Heiligen Elisabeth waren die Menschen von Krankheiten bedroht und so machte es sich die gottgläubige Elisabeth zur Aufgabe, diesen Menschen beizustehen. So brachte der Prediger eine Legende aus dem Leben der Heiligen dar, in der sie einen aussätzigen Mann bei sich auf der Wartburg aufnahm, pflegte und sogar in ihr Ehebett legte. Erschüttert von dieser Tat brachte Elisabeths Schwiegermutter ihren Sohn zu Elisabeth und führte ihm die Tat seiner Frau vor Augen. Elisabeths Ehemann, Landgraf Ludwig von Thüringen, erkannte aber in dem kranken Mann in seinem Bett den gekreuzigten Christus wieder und gab zur Antwort, „solche lege immer in mein Bett“. Zu dieser Legende hatte Pfarrer Sperl eine Kopie des Altarbildes aus der Marburger Elisabethkirche an den Ambo geheftet, dass den Gekreuzigten im Bett liegend und Elisabeth neben ihrer Schwiegermutter und ihrem Mann zeigte. Zur Zeit Elisabeths entstanden die sogenannten Ritterorden, die sich neben der Rückeroberung der Heiligen Stadt Jerusalem von den Muslimen auch die Pflege der Kranken zur Aufgabe gemacht hatten. Viele Adelige taten ihren Dienst in diesen Ritterorden, aber dass eine Königstochter sich der Pflege von Schwerkranken, für die es kaum Hoffnung auf Heilung gab, annahm, war ein absolutes Novum, so der Geistliche. Elisabeth gab jedes Privileg ihrer Herkunft als Tochter eines Königs auf, um sich ganz in Dienst der Anderen zu stellen. Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte sie ihren Besitz und errichtete in Marburg ein Hospital, in dem sie bis zu ihrem Tod im Alter von nur 24 Jahren als einfache Pflegekraft wirkte. Wieder griff Sperl die aktuelle Situation auf, in der Pflegekräfte für ihren Einsatz mit Recht als Helden gesehen werden. Elisabeth war gewiss auch eine solche Heldin, die sich aber selbst niemals so genannt hätte. Auf sie treffen wohl die Worte ihres Zeitgenossen Bischof Albertus Magnus zu, der den Menschen als Gott wohlgefällig bezeichnete, der „dem Nächsten in seinem Leid zu Hilfe kommt“, so Sperl abschließend.

 

Nach den Gottesdiensten verkaufte der Pfarrgemeinderat „Kirta-Kücherl“, deren Erlös für die Neubeschaffung einer Krippe für die Pfarrkirche gedacht ist.

 

Text u. Bilder: Alexander Ziereis, Blaibach

 

Bild zur Meldung: Patrozinium Blaibach