Kar- und Ostertage 2025 in feierlichem Rahmen begangen
Ostern ist voller Überraschungen
Feierliche Gottesdienste stimmten die Gläubigen in der Pfarreien St. Elisabeth Blaibach und St. Martin Miltach in den vergangenen Tagen auf das Osterfest ein.
Am Gründonnerstag erinnerte Pfarrer Pater Joseph Santhappan eingangs, dass man mit diesem Tag in eine Reihe der besonderen Gottesdienste eintrete. Man dürfe eintauchen in die lebendige Tradition, die seit beinahe 2000 Jahren die Menschen einlädt, den Glauben für sich immer neu zu entdecken.
Gesichter und Füße können viel über einen Menschen und sein Leben aussagen, so der Geistliche in seiner Predigt. Am Gründonnerstag wasche Jesus seinen Jüngern die Füße und drücke damit seine tiefste Verbundenheit mit den Menschen aus, die mit ihm unterwegs waren und deren Brüche, Zweifel und Versäumnisse er kenne. Die Füße stehen dabei symbolisch für den oft mühsamen und fehlerhaften Lebensweg der Jünger und letztlich auch der Kirche bis heute, so der Priester. Mit der Fußwaschung gebe Jesus Anteil an sich selbst und mache sie so zum Gesicht seiner Kirche. Nach der Übertragung des Allerheiligsten in die Fatimakapelle versammelten sich dort die Mitglieder des Frauenbundes und der Marianischen Männerkongregation zur abendlichen Anbetung vor dem Allerheiligsten.
Am Karfreitag kamen nach dem Kreuzweg am Vormittag zahlreiche Kinder mit ihren Familien zu einem Wortgottesdienst. Dabei betrachteten sie den letzten Weg Jesu vom Einzug in Jerusalem bis zu seiner Auferstehung. Die Kinder schmückten am Ende zusammen mit dem Kindergottesdienstteam einen bunten Osterstrauch für die Pfarrkirche. Am Nachmittag versammelten sich die Gläubigen aus beiden Pfarreien zur Karfreitagsliturgie. Pater Joseph ermutigte in seiner Ansprache, dass durch das Knien und Gedenken am Kreuz deutlich werde, dass wir in unserer Verletzlichkeit nicht allein sind, sondern im Leiden Jesus wird Christus als Wegbegleiter deutlich, der durch das Tal führt und Hoffnung auf einen neuen Anfang schenke.
Auf das Morgenlob in der Fatima-Kapelle folgte am Abend des Karsamstages die Osternachtsfeier. Nachdem Pater Joseph das Osterfeuer geweiht und die beiden Osterkerzen der Pfarreien Blaibach und Miltach daran entzündet hatte, zog er mit eine großen Schar Ministranten in die dunkle Pfarrkirche ein. Nach dem festlichen Exsultet, gesungen von Elisabeth Ziereis, folgte die Wortfeier mit den Lesungen, die von Lektoren beider Pfarreien vorgetragen wurden und schließlich ihren Höhepunkt im Halleluja und in der Verkündigung des Osterevangeliums fand.
In seiner Predigt vor fast vollbesetzter Pfarrkirche sprach der Pater davon, dass es viele Überraschungen im Leben gebe. Ostern beginne ebenfalls mit Überraschungen: Der Stein ist weg, das Grab ist leer, und Jesus ist nicht mehr tot, er lebt. Diese unerwarteten Wendungen versetzten die Frauen am Grab zuerst in Angst und Verwirrung, bevor die Freude über die Auferstehung wuchs. Die größte Überraschung der Geschichte werde so zur Quelle neuer Hoffnung. Diese österliche Freude solle man nicht für sich behalten, sondern weitersagen: Christus ist wahrhaft auferstanden, ermutigte der Prediger die Gläubigen. Vor der Segnung des Taufwassers stimmen die Kantoren Ludwig Baumgartner und Simon Meier die Allerheiligen-Litanei an und die Gläubigen erneuerten ihr Taufversprechen.
Am Ende des Gottesdienstes besprengte Pater Joseph die mitgebrachten Osterspeisen sowie die Osterkerzen der Kommunionkinder. Dank richtete der Geistliche an alle, die in den letzten Tagen zur Gestaltung der Osterfeierlichkeiten beigetragen haben. Er dankte neben den Lektoren, Kantoren, Mesnern und Ministranten auch Gemeindereferent Franz Strigl, dem Chor Vinamus für die musikalische Gestaltung sowie den Frauen, die für den Blumenschmuck in der Pfarrkirche gesorgte hatten. Lob galt auch den Kommunionkindern beider Pfarreien, welche die Gottesdienste der letzten Tage so fleißig mitgefeiert hatten. Als kleine Belohnung gab es für alle Kinder bunte Ostereier.
Am Ostersonntag war es Pfarrvikar Matthias Tang, der mit den Gläubigen Fest der Auferstehung feierte. In seiner Predigt thematisierte der Geistliche ebenfalls die Überraschungen, die das leere Grab und die Auferstehung Jesu mit sich brachten.
Pfarrer Dr. Christian Löhr, der anlässlich einer Taufe in Blaibach war, zelebrierte die Messe am Ostermontag, die er mit der traurigen Nachricht über den Tod von Papst Franziskus eröffnete. Auch in seiner Predigt griff der Geistliche den Tod des Kirchenoberhaupts auf und brachte ihn in Verbindung mit der Emmausgeschichte. Diese erinnere daran, dass der Auferstandene oft unerkannt mit uns gehe, aber im Brechen des Brotes gegenwärtig sei und so eine tröstliche Hoffnung, gerade in Zeiten des Abschieds und der Hoffnung, sei.
Text u. Bilder: Alexander Ziereis, Blaibach
Bild zur Meldung: Ostern Blaibach 2025